KLU Talks Business ... mit Frank Vorrath, Danfoss Climate Solutions

Ob bahnbrechende technologische Entwicklungen, Unternehmensveränderungen-, oder grüne Transformation: Frank Vorraths Werdegang ist geprägt von der Kunst, sich an neue Herausforderungen und Möglichkeiten anzupassen. Als Vice President Supply Chain Services bei Danfoss Climate Solutions beschäftigt ihn aktuell vor allem die Weiterentwicklung von Lieferketten durch digitale Technologien und KI. In unserem Interview sprechen wir mit Frank Vorrath über die Zukunft der Arbeit als Supply-Chain-Manager*in, welche wichtige Rolle Vertrauen dabei spielt, und wo die großen Herausforderungen für die Lieferketten der Zukunft liegen.

In einer gemeinsamen Session mit KLU-Professor Kai Hoberg habenSie beim Logistik-Tag der Kühne-Stiftung die Zukunft der Arbeit im Bereich Lieferketten diskutiert. Ein wichtiges Schlagwort dabei: "Trust the system" – was verbirgt sich dahinter? 

Frank Vorrath: "Trust the system" bedeutet, dass man Vertrauen in die Prozesse und Technologien hat, die hinter einer effizienten Lieferkette stehen. Also, dass das System richtig funktioniert, auch wenn es manchmal unvorhergesehene Herausforderungen, beziehungsweise Umbrüche gibt. Die Technologie bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass die Komplexität wesentlich besser beherrschbar ist. Es wird aber immer ein Zusammenspiel zwischen der Technologie und der Person oder des Teams geben, in die sich so mit dem Lieferkettenmanagement beschäftigen. In meiner Funktion bin ich nicht zuletzt Talent Manager. Und meine Einschätzung ist: Supply-Chain-Expertinnen und Experten wird auch in Zukunft ein gefragter Job sein. Die KLU legt die richtigen Schwerpunkte, Themen wie KI und Dekarbonisierung zu vermitteln und durch Forschung und Events wie den Logistik-Tag mitzugestalten.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen, um Lieferketten fit für die Zukunft zu machen? 

Vorrath: Unser oberstes Ziel ist es, eine nachhaltige und widerstandsfähige Lieferkette aufzubauen, die den Herausforderungen des Klimawandels standhalten kann. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass alle beteiligten Parteien – Lieferanten, Partner und interne Teams – auf die gleiche Seite gezogen werden und die Strategie unterstützen. Außerdem müssen wir flexibel bleiben, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Das bedeutet, dass wir unsere CO2-Emissionen reduzieren, erneuerbare Energien nutzen und unsere Lieferketten so gestalten, dass sie weniger anfällig für extreme Wetterereignisse sind. Wir haben auch aus der COVID-19-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine, oder auch der damaligen Situation im Panamakanal und anderen Krisen gelernt, dass Flexibilität und Reaktionsfähigkeit entscheidend sind. Unsere Ziele beinhalten daher auch die Stärkung unserer Krisenreaktionsfähigkeit, um sicherzustellen, dass wir auch in turbulenten Zeiten unsere Lieferketten aufrechterhalten können.

Was bedeutet das Schlagwort aus Ihrer Rede auf dem Logistiktag an der KLU "Trust the system" für Supply Chain Manager?

Vorrath: Wir verfolgen sogar eine dreigleisige Strategie, die darauf abzielt, unsere Lieferkette widerstandsfähiger, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Das bedeutet, dass wir uns auf Diversifizierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit konzentrieren. Vor allem letzteres gehört bei Danfoss ohnehin zur Kultur. Bis 2030 wollen wir in allen unseren 95 Produktionsstätten klimaneutral sein. Mein Fokus lag stets darauf, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, die einen echten Mehrwert durch Veränderung schaffen. Wir diversifizieren unsere Lieferketten, indem wir alternative Lieferanten identifizieren und engere Partnerschaften mit ihnen eingehen. Gleichzeitig setzen wir auf Digitalisierung, um unsere Prozesse zu optimieren und transparenter zu gestalten. Zudem integrieren wir Nachhaltigkeitspraktiken in unsere Lieferketten, um ökologische und soziale Auswirkungen zu minimieren. 

KLU – welche drei Worte fallen Ihnen zuerst ein?

Vorrath: Innovativ, kollaborativ, zukunftsorientiert.