KLU Talks Business ... mit Dietmar Guhe, Arvato

Um Lagerlogistik nicht nur an den Technologiefortschritt anzupassen, sondern zu revolutionieren, müssen die KI und Data Science Expert*innen optimal zusammenarbeiten – die Arbeitsweise der Zukunft, laut Dietmar Guhe. Der Vice President Cloud IT & Infrastructure bei Arvato setzte von Cloud bis KI beruflich stets frühzeitig auf neue Technologien und initiierte die Unterstützung eines kürzlich gestarteten innovativen Ph.D.-Projekts durch Arvato an der KLU. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Henrik Leopold soll die Doktorandin oder der Doktorand, welche*r noch ausgewählt wird, über vier Jahre frische Ansätze für noch effizientere Inbound-Logistik generieren. Das Unternehmen Arvato gehört zu Bertelsmann und entwickelt als einer der international führenden Dienstleister im Bereich Supply Chain Management und E-Commerce maßgeschneiderte Lager- und Prozesslösungen für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.

Was hat Sie dazu bewogen, dieses Ph.D.-Projekt mit der KLU anzugehen?

Dietmar Guhe: Die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit der KLU entstand nach einem intensiven Austausch mit Prof. Leopold auf einer Konferenz, bei der wir das immense Potenzial von KI in der Logistik diskutierten. Bei Arvato beschäftigen wir uns stets intensiv mit der Frage, wie wir unsere Lagerhäuser optimal gestalten können. Mit Unterstützung von Microsoft als Partner sind wir dabei, das Warehouse der Zukunft zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit der KLU und Prof. Henrik Leopold eröffnet uns die Möglichkeit, dieses Thema wissenschaftlich fundiert und praxisnah zu erforschen. Wir gewinnen Einblick in den jüngsten Forschungsstand und freuen uns auf den fruchtbaren Austausch mit diesr potenziellen neuen Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter.

Inwiefern sehen Sie in diesem Projekt das Potenzial für echte Innovationen?

Guhe: Die Innovation dieses Projekts liegt in der einzigartigen Kombination von Praxis, Wissenschaft und Spitzentechnologie. Wir verfügen über eine wahre „Spielwiese“ an Daten, die dem Ph.D.-Kandidaten ermöglicht, tief in unsere Prozesse einzutauchen und neue, kreative Lösungen zu entwickeln. Während KI heute in vielen Bereichen Standard ist, streben wir danach, darüber hinauszugehen. Es geht darum, nicht nur einzelne Prozesse zu optimieren, sondern viele kleine Verbesserungen zu kombinieren, die sich wie Pixel zusammensetzen, um ein großes Gesamtbild zu schaffen, das weit über den Standard hinausgeht und auch flexibel bleibt. Da sich die Technologie kontinuierlich weiterentwickelt, erwarten wir über diesen Zeitraum hinweg auch aus dem Projekt heraus beständig Ergebnisse, die die Transformation unserer Lagerprozesse unterstützen und weiter vorantreiben.

Welche Rolle spielt Data Science in der Zukunft der Logistik und wie wichtig sind dabei menschliche Expert*innen?

Guhe: Data Science ist heute unverzichtbar, besonders in der Logistik. Aber es geht längst nicht nur darum, KI einzusetzen – die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Technologie klug und verantwortungsvoll zu nutzen. Das erfordert menschliche Expertise, die KI ergänzt und überwacht. Wir erleben, wie die Einführung von KI einen Kulturwandel auslöst, dessen volles Ausmaß noch niemand genau abschätzen kann. Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass sich die beruflichen Rollen ändern werden – sie werden sich weiterentwickeln und an die neuen Anforderungen anpassen. Data Scientists sind dabei unverzichtbar. Expert*innen werden auch in der Zukunft immer gefragt sein, um diesen Wandel zu begleiten und die neuen Technologien optimal zu nutzen.

Wenn Sie die KLU in drei Worten beschreiben müssten, welche wären das?

Guhe: Logistikexpertise. Wissenschaftsnetzwerk. Zukunft.