Kühne Logistics University neuer Partner bei Fab City Hamburg
Hamburger Hochschulen kooperieren für die Stadt, in der man (fast) alles selbst herstellen kann: Großstädte, die sich im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft komplett selbst versorgen – an dieser Vision forscht als neuer Projektpartner der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU) die Kühne Logistics University (KLU), gemeinsam mit weiteren Hamburger Organisationen, im Projekt „Fab City“. In mehreren offenen Werkstätten in der Stadt (sog. Open Labs) wird dafür ganz praktisch ausprobiert, wie urbane, dezentrale Wertschöpfung aussehen kann. Wie sich das auf Logistik und Lieferketten auswirkt untersucht die KLU in ihrem Teilprojekt.
KLU-Präsident Prof. Dr. Thomas Strothotte: „Eine Stadt, die mehr selbst produziert als das heute typischerweise erfolgt, führt zu fundamentalen Änderungen der Lieferketten und in der Logistik. Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen.“ Im Teilprojekt „Supply Chain und Operations Management“ untersucht die KLU, wie sich eine stärker lokale Produktion auf betriebliche Abläufe und Lieferketten auswirkt.
„Die Helmut-Schmidt-Universität hat es sich zum Ziel gesetzt, auf ihren Schwerpunktgebieten mit den anderen Universitäten im Wissenschaftsraum Hamburg zusammenzuarbeiten. Das ‚Fab City‘-Projekt ist besonders hervorzuheben, weil die Produkte zwar nie so billig werden wie bei Massenfertigung, aber wesentlich flexiblere Lösungen mit einem Bruchteil des logistischen Aufwandes realisiert werden können“, erläutert Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der HSU.
Hamburg-weite Kooperation unter Leitung der HSU
Das Forschungsprojekt „Fab City“ startete dieses Jahr und wird vom Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec.bw) mit 8,9 Mio. Euro gefördert. Bis 2024 wird das Projekt unter Leitung der HSU mit verschiedenen Akteuren aus dem öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich und mehreren Forschungspartnern umgesetzt.
„Im Reallabor ‚Fab City Hamburg‘ arbeiten Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachgebiete gemeinsam an Fragestellungen im Bereich dezentraler und lokaler Produktion“, erklärt HSU-Projektleiter Dr.-Ing. Tobias Redlich vom Laboratorium Fertigungstechnik. „Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Themen 3-D-Druck und Kreislaufwirtschaft, deren Auswirkungen auf Wertschöpfung und neue Wertschöpfungspotenziale im urbanen Raum. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit, von der wir uns weitreichende wissenschaftliche Erkenntnisse erhoffen.“
Dazu Prof. Kai Hoberg, Leiter des Teilprojekts an der KLU: „Es ist interessant zu verstehen, wo eine lokale Produktion im Rahmen regionaler Lieferketten erfolgsversprechend sein könnte.“
Geplant sind sogenannte Open Labs mit Fertigungsmaschinen wie 3-D-Druckern oder computergesteuerten Fräsen. Diese sind für Privatpersonen und Unternehmen frei zugänglich. Zusätzlich sind alle Technologien quelloffen, d. h. sie können beliebig verändert, nachgebaut oder verkauft werden (Open Source).
Neben der KLU sind mehrere weitere Hamburger Institutionen und Organisationen beteiligt, darunter HafenCity Universität, Technische Universität Hamburg-Harburg, Hamburg Port Authority und Bucerius Law School. Hinzu kommen Hamburger Unternehmen als Projektpartner.
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