12 wichtige Begriffe, um das deutsche Hochschulsystem besser zu verstehen
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Um herauszufinden, welche Länder sich für deine weitere Ausbildung eignen, hast du lange recherchiert. Es scheint so, als hätte Deutschland dich bei dieser Suche besonders angesprochen und interessiert. Du hast bestimmt einige interessante Studiengänge gefunden und bist im Internet auf jede Menge Informationen gestoßen. Aber seien wir ehrlich: Du willst nicht der Neuling sein, der verunsichert mit den Schultern zuckt, wenn dir ein unbekannter Begriff begegnet. Wir wissen: Du hast mehr drauf als das! Wir wollen dir mit diesem Blogbeitrag dabei helfen, einen besseren Überblick über einige wichtige Begriffe zu bekommen.
Denn wenn du in Deutschland bist, solltest du nicht nur die deutschen Wörter kennen die länger als die Sommertage Schwedens sind, sondern auch wissen was genau welches Wort bedeutet. So kannst du vermeiden, dass du dich für einen Studiengang bewirbst, der nicht zu dir passt. Du findest heraus wie du finanzielle Unterstützung erhältst und wirst sicherstellen können, dass dein Papierkram alle bürokratischen Anforderungen erfüllt. Also, lass’ uns damit beginnen, dein Wissen über das Bildungssystem mit diesen zwölf grundlegenden Begriffen zu verbessern. Wir starten mit dem Unterschied zwischen verschiedenen Arten der deutschen “Universitäten".
(Lesezeit: 9 Minuten 50 Sekunden)
- Fachhochschule. Auch Hochschule für angewandte Wissenschaften genannt, ist eine berufsorientierte und praktische Hochschuleinrichtung. Ihre Lehrpläne enthalten in der Regel einen Praxisanteil von etwa 70 %. Außerdem haben viele Fachhochschulen enge Verbindungen zu Unternehmen in der Branche des jeweiligen Fachbereichs. Die meisten Studiengänge gibt es dort in den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaften oder Betriebswirtschaft. Abgesehen von ihrem praxisorientierten Ansatz besteht der Hauptunterschied zu einer Universität darin, dass sie keine Doktortitel vergeben können. Sie eignen sich also nicht so gut für Forschung und eine akademische Laufbahn.
- Universität/Hochschule. Obwohl es einige Unterschiede zwischen diesen beiden Begriffen gibt, entsprechen sie am ehesten dem Konzept der Universitäten anderer Länder. Universitäten in Deutschland haben einen forschungs- und wissensorientierten Lernansatz mit einem eher theoretischen Konzept des Studienfachs, auch wenn der Unterricht oft auch Fallbeispiele umfasst, die auf echten Herausforderungen in der Wirtschaft basieren. Universitäten verfügen über das Promotionsrecht und bieten Forschungsinteressierten damit einen weiteren Ausbildungsschritt an. Viele Hochschulen haben ähnlich gute Verbindungen zu den Unternehmen ihres Fachbereichs. Die KLU ist eine Hochschule und hat die Möglichkeit, Doktortitel zu verleihen.
- Technische Hochschule und Technische Universität. Das ist der “nerdy" Freund der beiden zuvor erklärten Konzepte. Die Technischen Universitäten sind auf MINT-Studiengänge (Mathe, Ingenieurswissenschaften, Naturwissenschaften, Technik) spezialisiert. Ihr Schwerpunkt kann eher praktisch oder eher theoretisch sein. Einige von ihnen können einen Doktortitel verleihen, andere nicht.
- ECTS (European Credit Transfer System). Das ECTS ist ein Instrument (im Rahmen des Bologna-Prozesses), das von den Hochschulen in Europa eingesetzt wird, um die Anerkennung von Studienleistungen über verschiedene Studiengänge und Länder hinweg zu erleichtern. Im Wesentlichen ist es eine Möglichkeit für die Hochschulen in Europa "dieselbe Sprache zu sprechen". Wenn du in Europa studierst, wird deine Hochschule höchstwahrscheinlich ECTS-Credits verwenden. Wenn du einige Kurse in einem anderen europäischen Land absolvierst, werden die Credits problemlos anerkannt und angerechnet. Dies ermöglicht mehr Flexibilität und unterstützt die Mobilität der Studierenden innerhalb Europas. Bachelor Abschlüsse haben normalerweise 180 ECTS-Punkte, Master Abschlüsse 120.
- Duales Studium. Duale Studiengänge oder kombinierte Abschlüsse bieten die Möglichkeit, Teilzeit in einem Unternehmen zu arbeiten und gleichzeitig einen Hochschulabschluss in einem bestimmten Bereich zu erwerben. Das ist eine gute Option, wenn du dir Wissen in einem bestimmten Berufsfeld aneignen und gleichzeitig praktische Erfahrungen sammeln willst. Außerdem bietet sich ein duales Studium gut an, wenn du dich während deines Studiums selbst finanzieren möchtest, denn das Unternehmen zahlt dir einen Gehalt (auf Studierendenniveau). Allerdings verlangen die meisten Unternehmen in Deutschland für diese Stellen ein hohes Maß an Deutschkenntnissen, sodass diese Option für internationale Studierende, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausgereift sind, meist nicht in Frage kommt.
- Erasmus. Steht für “European Region Action Scheme for the Mobility of University Students". Ein sehr langer Name für das Austauschprogramm für Studierende, das von der Europäischen Union entwickelt und finanziert wird, um die Mobilität junger Menschen in den Mitgliedsländern zu fördern. Erasmus gilt für Programme in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport und ist eine tolle Möglichkeit, während deines Studiums eine Auslandserfahrung (innerhalb der EU) zu machen. An der KLU ist das in unseren Auslandssemestern allerdings garantiert und beschränkt sich nicht nur auf Europa ;)
- DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Ähnlich wie das Erasmus-Programm, aber in diesem Fall von Deutschland finanziert und verwaltet, ist es auch das Ziel des DAAD, die kulturelle Bereicherung durch den interkulturellen Austausch zu fördern. Unterstützt wird die internationale akademische Zusammenarbeit durch Forschungsprogramme, Messen, Kongresse, Workshops, gemeinsame Studien und vieles mehr. Der DAAD ist auch für sein umfangreiches Netzwerk an Stipendien und finanziellen Fördermöglichkeiten für Studierende bekannt, so dass ein Besuch der DAAD-Website für internationale Studierende sehr empfehlenswert ist.
- BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz). Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) ist das nationale Gesetz, welches die finanzielle Förderung von Studierenden regelt. Diese Verordnung sieht die Möglichkeit vor, staatliche Darlehen in Höhe von maximal 10.000 € zur Finanzierung deines Studiums zu gewähren. Dieses Darlehen muss nach Abschluss deines Studiums in Raten zurückgezahlt werden. Der große Vorteil? Es ist zinsfrei! Der Haken? Für internationale Studierende (nicht-deutsche) ist es ziemlich schwierig, diese Beihilfe zu bekommen. Wenn du bereits mindestens fünf Jahre in Deutschland gelebt hast, hast du bessere Chancen.
- KMK (Kultusministerkonferenz). Die Kultusministerkonferenz ist ein Zusammenschluss von Minister*innen oder Senator*innen der Länder, die für Bildung, Forschung und kulturelle Angelegenheiten zuständig sind. Obwohl sie keine direkte Gesetzgebungsbefugnis haben, treffen sie Entscheidungen in diesen Bereichen, die dann durch Landesgesetze in jedem Bundesland umgesetzt werden. Einfach ausgedrückt ist die KMK also der Boss. Zu ihr gehört auch die ZAB (Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen), eine Abteilung, die unter anderem für die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse, einschließlich Schul-, Berufs- und Hochschulabschlüssen, zuständig ist. Bei Unklarheiten über die Eignung eines bestimmten internationalen Schülers oder einer Schülerin geben diese Institutionen eine endgültige Empfehlung ab, die dann von unserer Zulassungsabteilung übernommen wird.
- DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist eine der größten Förderorganisationen in Europa mit einem Budget von über 3 Milliarden Euro. Durch ihre Zuschüsse, Preise, Stipendien und andere Finanzierungsmethoden stellt sie die Mittel für viele Forschungsprojekte zur Verfügung. Anders als bei anderen Forschungsstiftungen sind die Projekte bei der DFG nicht nur auf Technik oder Naturwissenschaften beschränkt, sondern auch für Bereiche wie Sozial- und Geisteswissenschaften offen. Sie fördert Exzellenz und Gleichberechtigung in der akademischen Forschung.
- Prüfungsamt. Diese Einrichtung kümmert sich um alle Angelegenheiten, die mit den Prüfungen und Noten der Studierenden zu tun haben und stellt Zeugnisse aus. Manchmal, wie an der KLU, haben die Universitäten ihre eigenen internen automatischen Systeme, um dich zu den Prüfungen anzumelden. So musst du dir keine Sorgen machen, dass du eine Prüfung verpasst! An anderen Universitäten, wie z. B. vielen öffentlichen, musst du dich über das Intranet oder eine Studierendenplattform/App für deine Prüfungen anmelden. Das liegt daran, dass du in Deutschland, anders als in anderen Ländern, ein Fach an der Universität studieren kannst, ohne es mit einer Prüfung abschließen zu müssen. Für deine harte Arbeit bekommst du in diesem Fall keine Noten oder ECTS-Punkte. Ja, in dem Fall besuchst du den Unterricht nur, weil du Lust drauf hast und er dich mit Wissen bereichert!
- Bewerbung. Der letzte Begriff der Liste, aber wahrscheinlich der erste, den du gelernt hast und auch der, an den du dich während deiner Reise durch das deutsche System immer erinnern wirst. Egal ob innerhalb oder außerhalb der Universität. Genau wie der englische Begriff application, kann sich eine Bewerbung auf viele verschiedene Vorgänge beziehen: eine Studienbewerbung, eine Stipendienbewerbung, eine Stellenbewerbung usw. Ein weiteres wichtiges Wort in diesem Zusammenhang ist “Antrag”. Die Bedeutung ist ähnlich wie die einer Bewerbung, jedoch handelt es sich eher um eine Anfrage. Wenn du zum Beispiel bei der Einwanderungsbehörde ein Visum beantragst, spricht man von einem Visumsantrag und nicht von einer Visumbewerbung. Die meisten staatlich verwalteten Verfahren beinhalten einen Antrag. Wir empfehlen dir, beim Ausfüllen eines solchen Antrags, deine Freund*innen um Hilfe zu bitten. So stellst du sicher, dass dein Papierkram perfekt ausgefüllt ist und vermeidest unnötige Verzögerungen.
Jetzt, wo du mit dem Fachjargon vertraut bist, erwarten wir mit großer Freude deine Bewerbung für die KLU! :)
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